Home 5 FREIE MALEREI

FREIE MALEREI

Cesar Klein, 1876 in Hamburg geboren, wird häufig nur in seiner Eigenschaft als Mitglied  der  1918  gegründeten  Novembergruppe wahrgenommen,  obwohl  er schon um 1914 zu den bekanntesten expressionistischen Künstlern Berlins zählt. In den Zwanziger Jahren, unter dem Einfluß der Neuen Sachlichkeit, ändert sich sein Stil und bis zu seinem Tod im Jahr 1954 schafft er ein Werk, dessen Umfang und Bedeutung bis heute nur wenigen bekannt ist.

Schon  ein  erster  Überblick  über  seine  Arbeiten  offenbart  einen  reichen  und intensiven  Erfahrungsverlauf.  Um  1900  von  Cézanne,  den  Impressionisten  und vom  Jugendstil  beeinflußt,  entwickelt  Cesar  Klein  um  1912/13  einen Expressionismus  eigener  Prägung.  Die  schon  um  1914  erfolgte  intensive Auseinandersetzung  mit  dem  Kubismus  und  der  klassischen  Moderne  und  im Laufe  der  Jahre  immer  wieder  das  Werk  Picassos  in  allen  seinen  Stilphasen werden  für  Cesar  Klein  zu  einer  lebenslangen  Herausforderung,  die  seine Handschrift formt und ihn seinen eigenen unverwechselbaren Stil finden läßt.

In  seiner  Begegnung  mit  der  europäischen  Kunst  und  zeitgenössischen Avantgarde  ist  es  vor  allem  der  Gestus,  der  Cesar  Klein  interessiert.  Der  so entwickelte  charakteristisch  schwingende  Rhythmus  seiner  Formen  in  fein abgestimmter  Farbpalette  trägt  eine  Bildaussage,  in  deren  Mittelpunkt  die menschliche Gestalt in überindividueller Existenz gesehen ist, selbst noch in den visionär-abstrahierenden Formen des Spätwerks. Zur äußeren läßt sich dann auch eine innere Musikalität er-schließen, als auffallendes Merkmal einer Kunst, deren Vielfältigkeit und Bedeutung wohl erst zukünftig mit der weiteren Bearbeitung des Werks ganz erschlossen werden wird.

CESAR KLEINS BILDER DER FREIEN MALEREI